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Cameron Highlands

Die Anreise

Der Bus als Transportmittel hat uns schon von Singapur nach Kuala Lumpur gut gefallen, sodass wir wenig bedenken hatten uns in die Cameron Highlands abermals mit einem Reisebus kutschieren zu lassen (zugegeben, es gibt auch nicht wirklich viele Alternativen). Der Bus hatte eine ähnliche Ausstattung, die Tickets gab es für einen schmalen Taler und die Abfahrt startete zum vereinbarten Zeitpunkt. Also schon fast alles wie erwartet. Nichts desto trotz kann man ruhig nochmal erwähnen, dass es auch hier nichts auszusetzen gab.  In einem Blog haben wir gelesen, dass es hier und da mal Probleme mit „Motion Sickness“ geben könnte. Warum das extra erwähnt wurde konnten wir auf der Fahrt nicht wirklich verstehen. Wir hatten fast keinen Stau und die Autobahn ist gut ausgebaut. Ok, es hat hin und wieder mal geschüttet, wie aus Eimern, aber das scheint hier ja auch jeder zu kennen, was die Fahrt dadurch ebenfalls wenig beeinträchtigt hat. Nach gut 90 Minuten bogen wir dann von der Autobahn ab und fuhren an einen kleinen „Rastplatz“ – bzw. Sandfläche mit Toilettenhäuschen. Der große Fernseher vorne im Bus hat uns eine 10 Minütige Pinkelpause empfohlen und dann ging es auch schon pünktlich weiter.

 

Und so langsam konnten wir dann auch die erwähnte See-Krankheit aus dem Blog verstehen. In die Berge kommt man nicht über die Autobahn – schon klar – aber diese Serpentinen mit einem alten und bestimmt nicht mehr ganz nach deutschem TÜV intakten Bus hatten es wahrlich in sich. Ich habe dann einmal kurz das Navi angeworfen (siehe links) – die 3 ½ Stunden vergehen doch bestimmt wie im Flug... Die Sturzbäche vom Regen, die an der Seite der Straße vorbeirauschten haben das alles nicht unbedingt besser gemacht, aber der Fahrer hat uns sicher in die wunderschönen Highlands gebracht.  

the german house

... Weit weg von zu Haus – Fremde Kulturen – Verständigung mit Händen und Füßen – Backpacker aus aller Herren Länder ... „Hey, you have to talk to Anne and Falko! They are from Germany as well!“ So eine kurze Feststellung von Jay, unserer super lieben Gastgeberin der Unterkunft, bei der Anmeldung. Jay war einfach klasse. Wir haben tolle Tipps zum Essen, Wandern und Besichtigen bekommen. Sie hat uns in ihrem kleinen orangenen Bus herumgefahren, damit wir auch den richtigen Einstieg in den Regenwald finden und sowieso hat sie sich bestens um uns gekümmert J

Nun aber nochmal zu unserem „German House“. Wir waren Gäste aus: Hamburg, Köln, Berlin, München, Heidelberg, und Luxemburg – aber die sprechen ja auch deutsch.... Es gab also zumindest keine Verständigungsprobleme unter uns 10 Roomies ;)

 

Verrückt: Das Pärchen aus dem Bus nach Kuala Lumpur haben wir auch in den Cameron Highlands wieder getroffen. Nicht in unserem Haus, aber auf dem Hike No. 10. Dort waren wir mit Anne und Falko aus unserem Haus unterwegs. Mit den Beiden haben wir uns super verstanden, weshalb wir uns dann später auch noch Mal sowohl in Georgetown, als auch auf Langkawi verabredet haben. Es scheinen nämlich nicht nur alle aus Deutschland zukommen, sondern auch noch alle die gleiche Route zu bereisen, weshalb wir auch die beiden Mädels aus Heidelberg (ebenfalls mit uns im Guesthouse in den Cameron Highlands) zufällig wieder in Georgetown getroffen haben, genauso wie die zu allererst Erwähnten aus dem Kuala Lumpur Bericht.... So, alles verstanden? Gut, dann können wir weitermachen! J

grün, grüner, cameron highlands

Der erste Programm-Punkt auf unserer Cameron Highlands ToDo-List sollte eine Wanderung im Dschungel sein. Hier haben wir den Tipp von Jay angenommen und uns für den „schönen, aber nicht zu schwierigen“ Pfad Nummer 10 entschieden. Da es aktuell immer ab frühen Nachmittag geregnet hat, sind wir hierfür dann auch recht früh aufgebrochen.

Anne und Falko hatten den identischen Plan, weshalb wir vorgeschlagen haben die Dschungel-Wanderung zusammen zu machen. Jay hat uns 4 dann am nächsten Morgen um 09:00 Uhr mit ihrem kleinen orangenen Bus zur Einstiegsstelle für den Hike No.10 gebracht. Beim Wegfahren rief sie uns noch so etwas zu wie: „take the first left“ oder so ähnlich, aber wir dachten es wird schon nicht so schwer zu sehen sein, da paar steinige Stufen die ersten Meter nach oben führten. Naja, nach den Stufen waren wir aber auch schon kurz überfragt, ob es jetzt wirklich links oder doch rechts war, wonach wir uns richten sollten. Es war leider doch nicht so einfach zu erkennen. Ein paar Meter in den Wald hinein haben wir zwei kleine Flatterband-Fetzen in den Ästen hängen sehen und waren der Meinung, dass dies ein klares Zeichen für den Eingang sein musste. Dies sollte sich auch als richtig herausstellen, denn haben wir diese Markierungen später noch häufiger zusammen mit der „10“ entdeckt.

Auf dem richtigen Pfad ging es nun recht ansprechend immer Berg auf. Zwischen Steinen, Bäumen und rutschigem Matsch immer weiter Richtung Gipfel. Auch wenn es wirklich schweißtreibend war und wir hofften, dass Jay mit ihrer Regenprognose recht behalten sollte, hat es wirklich Spaß gemacht, sich so richtig in die Natur zu begeben und keinen Stadt-Lärm o.ä. mehr zu hören. Und oben angekommen wurden wir dazu mit einem Wahnsinns Ausblick belohnt...

Nach ca. 4 Stunden im Wald und wieder in der Stadt angekommen, gab es für uns alle eine Runde Naan (wie sollte es anders sein) und just als wir in dem kleinen indischen Lokal ein Dach über den Kopf hatten, kam der nächste große Regen (Danke Jay J)

no drone zone

An unserem zweiten Tag wollten wir uns die für die Cameron Highlands berühmten Tee Plantagen anschauen. Hier hat man verschiedene Möglichkeiten. Die größte und eine der bekanntesten Tee Plantage Malaysias ist die BOH Tea Plantation. Zwei riesengroße Plantagen, die auch gerne mal als Motiv für Postkarten oder andere Prospekte dienen. Wenn man möchte, findet man hier diverse Touren, um einen Blick in die Plantagen und die Geschichte der Tee-Herstellung zu bekommen. Zusammen mit einer solchen Tour gibt es dann noch einen Blick in die Erdbeer-Felder und Bienen-Farmen. Da wir uns den Tag etwas freier gestalten wollten, entschieden wir uns gegen die Tour und sind lieber selbst am nächsten Morgen zu einer der größeren, von Touristen nicht so oft besuchten, aber dafür umso schöneren und authentischeren Tee-Plantage via Taxi gefahren. Der Wecker klingelte um 05:30 Uhr, da wir die blaue Stunde nutzen wollten und die schönen Momente im Sonnenaufgang mit der Kamera und der Drohne einfangen zu können. Leider ist das ganze etwas schief gegangen. Da standen wir nun morgens um 06.30 Uhr. Weit und breit kein Taxi zu oder öffentliches Verkehrsmittel zusehen. Das Trampen, wie es in den meisten Reiseführer beschrieben wurde, hat so früh leider auch nich geklappt. Mist! J  Das erste Taxi, das dann an uns vorbei gekommen ist, kam um ca. 07:30 Uhr und fuhr uns zusammen mit einem einsamen Franzosen zu unserem Ziel. Dieser wollte ebenfalls zu den Boh-Tea Plantations hat aber leider verschlafen und seine gebuchte Tour verpasst. Also wollte er schnell mit dem Taxi hinterher. Warum also nicht die Kosten teilen. Dass er mit uns dann leider zu der falschen Plantage fahren sollte, konnte leider niemand ahnen...

Nicht nur, dass die Sonne quasi schon aufgegangen war, mussten wir dort angekommen nun auch noch vor einer einzelnen Schranke warten, da wir diese erst um 08:30 Uhr passieren durften. Naja aber ein Versuch war es wert.

Auch wenn wir keine Bilder vom Sonnenaufgang machen konnten, sollte sich das frühe Aufstehen gelohnt haben. Keine Menschenseele (ausgenommen ein einzelner Franzose und die Einheimischen, die dort schon ihre Arbeit aufgenommen hatten) ist keiner an diesem Tag durch das Gebiet gelaufen, sodass wir diese wundervolle Landschaft für uns allein hatten. Der perfekte Ort um einmal die Drohne auszupacken und das riesige Tee-Gebiet aus der Luft zu filmen. Tja, falsch gedacht. Diverse Hinweisschilder mit der Aufschrift „No drone zone – ask management for permission“ ließen darauf schließen, dass es vielleicht doch nicht so einfach ist. Aber so schnell aufgeben wollten wir nicht. Eine einzelne Person für die private Nutzung wird doch bestimmt eine solche Erlaubnis bekommen. Auf Nachfrage, woher wir denn eine solche Permission bekommen, sollten wir einfach zum Office nach Kuala Lumpur und kurz erklären wofür wir die Bilder machen möchten.... Oookay, also heute keine Drohnen Bilder – illegal wollten wir nun auch nicht direkt loslegen. Wer weiß, was wir dort gefilmt hätten....

 

Wir waren heil froh, dass wir uns für diese Plantagen entschieden haben und nicht die "Touri-Tour" gewählt haben. Wir hatten Ruhe und konnten die Natur wirklich genießen. Ein toller Ort, um zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen.

Auf dem Rückweg, hat dann auch das Trampen funktioniert. Nach weniger als 5 Minuten hat uns eine sehr nette Frau mitgenommen, uns noch ein paar Tipps gegeben und wohlbehalten in der Nähe unserer Unterkunft rausgelassen. Achja, einen leckeren Tee haben wir natürlich auch noch in einem der Tea Häuschen getrunken J

Da wir noch eine Nacht verlängert haben, konnten wir nach dem wirklich schönen aber auch anstrengenden Tag zum Glück noch entspannt den Abend ausklingen lassen, ins Bett fallen und am nächsten Tag unsere Abreise antreten. Nächster Stopp dann: Georgetown-Penang!

Nice to know

Unterkunft:

Gerads Place - Ein wirklich nettes, liebevoll kleines Guesthouse mit einer fantastischen Gastgeberin, Jay.

 

Essen: 

Fisha Foods Corner - Typisch Malaysisches Essen

Teahouse - Bei Tee den Ausblick genießen

Barracks Cafe - Modernes, schickes Café mit leckeren Kuchen und Scones!

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Kommentare: 2
  • #1

    Silvia (Samstag, 01 Dezember 2018 13:07)

    Was für schöne und großartige Bilder. So langsam kommt Fernweh bei mir auf. Und das sind erst vier Wochen � liebe Grüße eure Silvia

  • #2

    Janina (Sonntag, 02 Dezember 2018 20:55)

    Kann einfach nicht aufhören zu lächeln, wenn ich hier so lese :)